Im September wählt Brandenburg den neuen Landtag. Gesundheitspolitisch gibt es großen Handlungsbedarf. Wir sagen, was wichtig wird.
Qualität als Priorität
Wir brauchen eine stärkere Verpflichtung von Leistungserbringern zu Leitlinien und Mindestmengen: Versorgungsqualität und -sicherheit müssen oberste Priorität haben.
Planen, was gebraucht wird
In der Krankenhausplanung müssen die konkreten Bedarfe zählen. Dazu zählt auch die Herstellung von gleichen Lebensverhältnissen in Stadt und Land: Das Überleben von schweren Krankheiten darf nicht davon abhängen, wo man behandelt wird.
Grenzen überwinden
Die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung muss überwunden werden. Sogenannte Gesundheitsregionen, in denen Versorgung freier und unabhängiger organisiert wird, müssen eng zwischen den Bundesländern abgestimmt werden, um Doppelstrukturen zu vermeiden.
Patient*innenrechte stärken
Patientinnen und Patienten haben ein Recht dazu, sich aktiv für eine bestmögliche Versorgung zu entscheiden. Dafür muss die Transparenz im Gesundheitswesen ausgebaut werden und die Patientinnen und Patienten befähigt werden, die qualitativ hochwertigste Versorgung zu erkennen.
Ein Upgrade für die Pflege
Die Politik muss auf die steigende Zahl an Pflegebedürftigen regieren: Pflegeangebote müssen bedarfsgerecht verteilt werden. Bestehende Angebote, wie beispielsweise Pflegestützpunkte müssen zu Pflegekompetenzzentren weiterentwickelt werden. Pflegende An- und Zugehörige brauchen mehr Unterstützung. Pflegekassen müssen als Lotsen für die Versicherten agieren dürfen.
Prävention ernst nehmen
Bestehende, vielversprechende Ansätze zur Gesundheitsförderung in Brandenburg müssen nachhaltig finanziert werden. Das Engagement für die Prävention von Hitzefolgen durch die Klimakrise muss auch finanziell weiter gestärkt werden. Kitas und Schulen haben eine Schlüsselrolle beim Thema Kindergesundheit und müssen von der der Politik stärker unterstützt werden.
Digital aufholen
Das Gesundheitswesen hinkt bei der Digitalisierung immer noch hinterher. Strukturelle und gesetzliche Veränderungen müssen einen Ausbau der digitalen Infrastruktur im Sinne des konkreten Nutzens für die Versicherten stets berücksichtigen.
GKV finanziell stärken
Die Bundespolitik hat auf die drängenden finanziellen Probleme der Kranken- und Pflegeversicherung immer noch keine Antwort gefunden. Das führt zu großen Belastungen für die Versicherten. Die neue Landesregierung muss sich auf Bundesebene dafür einsetzen, die Beitragsgelder gerecht zu verteilen und das System der Kranken- und Pflegeversicherung auch finanziell zukunftsfest zu machen.
Das macht die AOK Nordost:
- Mit dem kostenfreien Angebot „PfiFf – Pflege in Familien fördern“ stärken wir pflegende An- und Zugehörige.
- Mit dem Landkreis Uckermark testen wir digitale Bürgerbüros.
- Für ein weltoffenes Brandenburg: Wir unterstützen die Initiative „Tolerantes Brandenburg“ und den Aufruf „Brandenburg zeigt Haltung“.
- Im AOK-System haben wir Vorschläge zur Stärkung der Patientenrechte erarbeitet.
- Wir fördern die Qualität in Arztnetzen mit QuATRo.
- Aus dem erfolgreichen Innovationsfondsprojekt IGiB-StimMT haben wir zehn Vorschläge für die regionale Gesundheitsversorgung der Zukunft abgeleitet.
- Im Forschungsprojekt ProReVers schaffen wir die Datengrundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Gesundheitsversorgung.
- Gemeinsam mit dem AOK-System haben wir Vorschläge für die Gestaltung von Gesundheitsregionen erarbeitet.
- Mit unserem Gesundheitsatlas zeigen wir, wie welche Volkskrankheiten im Nordosten verbreitet sind – verständlich, kleinräumig und für alle verfügbar.