Berufsgruppe der Erzieherinnen und Erzieher hat das höchste Corona-Infektionsrisiko

Enger Kontakt: Erzieherinnen und Erzieher haben ein hohes Infektionsrisiko. Foto: AOK

Erzieherinnen und Erzieher haben das höchste Risiko, an Covid-19 zu erkranken. Das zeigt eine Auswertung der Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen aller erwerbstätigen AOK-Versicherten, für die rund 7.800 AU-Bescheinigungen mit der Diagnose Covid-19 berücksichtigt wurden. Erzieherinnen und Erzieher waren demnach in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im „Pandemie-Jahr“ 2020 von allen Berufsgruppen am häufigsten von Arbeitsunfähigkeit wegen einer Covid-19-Infektion betroffen. Von März bis Dezember meldeten sich konkret rund 3,3 Prozent der AOK-versicherten Erzieherinnen und Erzieher wegen dieser Diagnose krank.  

Anpassung der Impfreihenfolge war „richtige Entscheidung“ 

„Nicht nur im Nordosten, auch im gesamten Bundesgebiet haben Erzieherinnen und Erzieher laut unserer Analyse das höchste Infektionsrisiko aller Berufsgruppen. Es war daher eine richtige Entscheidung der Bundesregierung, diese Berufsgruppe in der Impfreihenfolge vorzuziehen“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost.

Gesundheitsberufe sind auf Platz zwei der Berufe mit dem höchsten Infektionsrisiko. Foto: AOK

Gesundheitsberufe stark betroffen  

In der „Top10“ der Berufe mit dem höchsten Infektionsrisiko finden sich überwiegend Beschäftigte in Gesundheitsberufen, die bereits ein Impfangebot erhalten haben, darunter Mitarbeitende der Altenpflege und Krankenpflege, Ärztinnen und Ärzte, Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte sowie Haus- und Familienpflegerinnen und -pfleger. Diese Berufsgruppen sind spätestens in der Impfgruppe 2 berücksichtigt worden und haben bereits ein Impfangebot erhalten. 

Berliner Busfahrer:innen haben höheres Infektionsrisiko als Brandenburg Kolleg:innen 

Ein weiterer interessanter Befund: Die Berliner Busfahrerinnen und Busfahrer haben laut der Analyse ein höheres Covid-19-Infektionsrisiko als ihre Berufskolleginnen und -kollegen in Brandenburg. Konkret mussten sich Busfahrerinnen und -fahrer, die in der Hauptstadt gemeldet sind, im Jahr 2020 rund 70 Prozent häufiger wegen einer Covid-19-Infektion krankmelden als die Durchschnitts-Beschäftigten. In Brandenburg meldeten sich Busfahrerinnen und -fahrer hingegen etwas seltener wegen einer Covid-19-Infektion krank als im Brandenburger Landesdurchschnitt. Dies könnte damit zusammenhängen, dass in Berlin Busse im Schnitt stärker mit Fahrgästen ausgelastet sind als in Brandenburg. Deshalb könnten in der Hauptstadt häufiger Covid-19-Ansteckungen in Bussen stattgefunden haben als im benachbarten eher dünnbesiedelten Flächenland.

Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern erkrankten bundesweit am seltensten an Covid-19 

Insgesamt meldeten sich im Jahr 2020 rund 840 von 100.000 AOK-versicherten Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern wegen einer Covid-19-Diagnose krank, Das ist der niedrigste Wert von allen Bundesländern. Auch Brandenburg (rund 1.400 Erkrankte von 100.000 AOK-Versicherten) und Berlin (rund 1.600 Erkrankte von 100.000 AOK-Versicherten) lagen 2020 unter dem bundesweiten Durchschnitt. Dieser lag bei rund 2.100 von 100.000 AOK-Versicherten. Am höchsten lag der Wert in Sachsen mit rund 2.700 von 100.000 AOK-versicherten, die sich wegen Covid-19 krankschreiben ließen.

Für die Datenanalyse wurden die AU-Bescheinigungen der erwerbstätigen Versicherten der AOK Nordost von März bis Dezember 2020 berücksichtigt. Insgesamt wurden rund 7.800 AU-Bescheinigungen mit einer Covid-19-Diagnose ausgewertet. Bei der Auswertung wurden nur solche Berufsgruppen berücksichtigt, in denen mindestens 0,5 Prozent aller erwerbstätigen AOK Nordost-Versicherten beschäftigt sind. Dadurch werden Verzerrungen durch zu kleine Fallzahlen vermieden. Insgesamt sind rund 1,7 Millionen Menschen bei der AOK Nordost versichert. Die Gesamtzahl erwerbstätiger Versicherter kommuniziert die AOK Nordost aus Wettbewerbsgründen nicht. 

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